WSV Duisburg
Die rudersportliche Tätigkeit dieses Vereins war in den ersten Jahren nach dem Austritt der Duisburger Mitglieder aus der Rudergesellschaft Ruhrort und der Vereinsgründung im Jahr 1910 mit Ausnahme des Segelns gering. Obwohl die Bauarbeiten für das erste Bootshaus an der Ruhrmündung auf dem gepachteten Gelände eifrig im Gange waren, kam das sportliche Leben nicht so schnell in Schwung. Boote mußten beschafft und junge Leute erst langsam an den Rudersport herangeführt werden. So wurden denn auch zunächst Wanderfahrten, Segeln, Tennis und Familienbetrieb zum Betätigungsfeld des Vereins. Der erste Weltkrieg schränkte das sportliche Leben stark ein, das Boots-aus verödete mehr oder weniger. Das Jahr 1919 setzte einen neuen Anfang. Die folgenden Jahre brachten die lang erhofften Sportlichen Erfolge, ausgelöst durch die Aufnahme vieler junger Rudersportler. In diese Jahre fielen auch namhafte Siege im ersten Vierer mit und ohne Steuermann sowie im ersten Achterrennen. Es war der zu dieser Zeit weit über die Grenzen des Ruhrgebietes hinaus bekannte Erlenbach-Vierer, der auch mit anderen Kameraden im Achter saß.
Bald war das Bootshaus an der Ruhr zu klein. Am 9. Oktober 1927 konnte der langjährige Vorsitzende, Hermann Raudenbusch, das erweiterte Haus seiner Bestimmung übergeben. Sein Nachfolger, Ernst-Ludwig Bresser, der 1928 den Vorsitz übernahm, gab dem Verein neue Impulse, vor allem im Hinblick auf die Vergrößerung des Ruderbootparkes. Hermann Raudenbusch .wurde für seine großen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Das sportliche Leben des Vereins wurde in diesen Jahren durch die Rennerfolge geprägt. Erstmals 1938 leitete ein Berufsruderlehrer namens Kolmer das Training, nachdem zuvor Hermann Unger, Willi Nünninghoff und Max Kirst dieses Funktion ehrenamtlich ausgeübt hatten. Für die Förderung des Nachwuchses wurde von besonderer Bedeutung, daß man sich in Duisburg schon frühzeitig in den beiden Rudervereinen einigte, die Betreuung der Schülerruderriegen an einigen Gymnasien zu übernehmen. Ab 1935 war Dr. Anton Rotdauscher Vorsitzender des Wassersportvereins. Es gelang ihm, den Verein durch alle Fährnisse der Zeit zu lenken.
Im Jahr 1937 wurde der Stadtachter nach zweijähriger Pause erneut ausgetragen. Im Zusammenhang mit diesem Wettkampf tauchte bereits der Gedanke einer Renngemeinschaft auf, wie im Duisburger Generalanzeiger nachzulesen war:
„Der Kampf der führenden Duisburger Achter verlief ausgezeichnet. Die Zuschauer, die für einen Wochentag sehr zahlreich erschienen waren, feierten den Sieger (WSV) lebhaft. Unwillkürlich mußte bei diesem Rennen der Gedanke auftauchen, wie viel stärker wohl dieser Duisburger Achter sein würde, wenn sich die besten Ruderer zu einer Renngemeinschaft zusammenschließen