Was macht man, wenn es 14 Uhr an einem schönen Sonntag im August ist, und eigentlich mit dem Breitensport rudern möchte, aber gleichzeitig der Ironman unterwegs ist? Richtig – man schwingt sich aufs Rad!
So geschehen am Sonntag, den 28. August 2022. Der Duisburger Ruderverein war von keiner Seite aus zu erreichen. Die Straßen gesperrt, der Busverkehr eingestellt, der Damm zwischen Regattabahn und Parallelkanal durch Läufer belegt, und im schönsten Rudergewässer der Welt tummelten sich Schwimmer…
Das Breitensporttraining soll nicht ausfallen, war die Devise. Was tun? Kurzerhand wurde ein anderer Treffpunkt vereinbart,und das war auch schon der Start für eine kurzweilige Tour mit dem Rad durch den Duisburger und Mülheimer Stadtwald.
Ein kleines Grüppchen erklomm mit unterschiedlichstem Fahrradmaterial zunächst den steilen Kammerberg – unweit der höchstgelegenen Stelle Duisburgs –, um dann unter ortskundiger Führung unseres Ruderkollegen Till bis ins undurchdringlichste Dickicht des Duisburger und Mülheimer Stadtwalds zu gelangen. Es ging rauf und runter. Berg und Tal, Rundweg, Worringer Reitweg, bis hin zum Nachbarsweg führte die erlebnisreiche Tour.
Nicht nur die Wege waren Till bekannt. Auch etliche Details zu Häusern, Siedlungen, Steinbrüchen, Behausungen gut betuchter Mitmenschen oder Anwesen von Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er an Mann und Frau bringen. Einzig die offensichtlichen Folgen von Stürmen, Borkenkäfern und Klimawandel trübten das Bild.
Gegenden, in die noch niemals ein Mensch vorgedrungen ist – jedenfalls kein Breitensportler des Duisburger Rudervereins – wurden entdeckt. Die Teilnehmer des Radausflugs zeigten sich sehr beeindruckt, wie abwechslungsreich die Natur und die Gegend in direkter Nachbarschaft zur Großstadt und zum Ruderverein ist.
Am Ende der Tour zeigte der Tacho zwanzig Kilometer an. Bei den Temperaturen empfahl sich nach den Strapazen der Besuch eines Biergartens. Die «Lindenwirtin» auf der Mülheimer Straße beendete eine sehr abwechslungsreiche Fahrt mit kühlen Getränken. Die Breitensporttrainer danken allen Mitreisenden und Petrus, dass er ein wenig Gnade hatte und die Gruppe durch erträgliche Temperaturen führte.
Somit zeigte sich, dass selbst widrige Bedingungen (in Form einer nicht zugänglichen Regattabahn) die Breitensportgruppe des Duisburger Rudervereins nicht davon abhalten, gemeinsam ein wenig Sport zu treiben, etwas über die Umgebung zu lernen und einfach Spaß zu haben.
